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Schon öfters gesegelt? Firmen zahlen für Späth

■ SEL finanzierte Urlaubsreisen der Familie Späth/ Drückte die Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen ein Auge zu?

Stuttgart (taz) — Ministerpräsident Lothar Späth gerät immer tiefer in den Strudel seiner von Industriekapitänen gesponserten Reisen. Mit Urlaubstrips, Flügen und Fahrten haben ein gutes Dutzend Firmen den Regierungschef ausstaffiert. Hat sich Späth von den Firmen abhängig gemacht? Noch läßt Späth alle Vorwürfe „mit Entschiedenheit“ zurückweisen.

Auch die Stuttgarter Staatsanwaltschaft, die sich schon bei der Verfolgung der in die Parteispendenaffäre verstrickten Politiker kein Ruhmesblatt ausgestellt hat, gerät wieder unter Verdacht: sie hat die Segel-Törns Späths mit dem geschaßten und wegen Betruges, Untreue und Steuerhinterziehung angeklagten Ex-SEL-Chef Lohr nicht in die Anklage aufgenommen, obwohl die Reisen von SEL über fingierte Rechnungen bezahlt und von der Steuer abgesetzt wurden. SPD und Grüne werfen den Anklägern vor, Späth erneut schonen zu wollen. Ein Untersuchungsausschuß soll die Affäre jetzt klären. SEITE 4

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