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Wien bietet Zuschüsse bei AKW-Schließung

Wien (afp) — Österreich, das auf Atomenergie zur Stromgewinnung verzichtet hat, will in den osteuropäischen Nachbarstaaten die Schließung der unsicheren Atommeiler finanziell unterstützen. Die Regierungskoalition der Sozialistischen Partei (SPÖ) und der konservativen Volkspartei (ÖVP) beschlossen, bei einer Schließung der tschechoslowakischen Kernkraftwerke in Jaslovske und Bohunice Strom im Wert von 3,5 Milliarden Schilling (rund 500 Millionen Mark) unentgeldlich in die CSFR zu liefern. Der Chefingenieur des Atomkraftwerkes Bohunice, Ladislav Kalincik, wertete dieses Angebot gestern als „ungenügend“ und schätzte den Energiebedarf bei einer Schließung des Atommeilers auf eine Summe von 5,4 Milliarden Schilling. Nach einer Prüfung des nur rund 100 Kilometer nordöstlich von Wien gelegenen Reaktors von Bohunice hatten österreichische Experten im Dezember der Anlage „Unsicherheit“ bescheinigt und vor den Konsequenzen eines Unfalls für Österreich gewarnt. Daraufhin hatte der österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) nachdrücklich das Abschalten des Reaktors gefordert. Wien drängt auch auf die Schließung weiterer grenznaher Atomkraftwerke wie Dukonvany und Temelin in der CSFR und im jugoslawischen Krsko. Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel (ÖVP) schätzt, daß Wien 15 Milliarden Schilling ausgeben muß, um sich von der atomaren Gefahr aus den Nachbarstaaten zu befreien.

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