: Geht Irak-Deal weiter?
■ Ermittlungen laufen gegen sieben deutsche Firmen
Bonn (dpa) — Gegen sieben deutsche Firmen wird wegen des Verdachts illegaler Lieferungen an den Irak ermittelt. Das teilte der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Lutz Stavenhagen (CDU), gestern in Bonn mit. Westliche Geheimdienste hätten der Bundesregierung entsprechende Hinweise gegeben. Diese tue alles, damit das von der UNO gegen den Irak verhängte Embargo auch von deutschen Firmen eingehalten werde. Der Irak soll durch diese Maßnahme zum Abzug aus Kuwait veranlaßt werden. Stavenhagen verwies darauf, daß die Verletzung der Embargobestimmungen schwere Strafen nach sich ziehen kann, bis zu 15 Jahren Freiheitsentzug. Namen der Firmen wollte Stavenhagen nicht nennen. Bisher sei allerdings noch kein Fall festgestellt worden, in dem eine deutsche Firma „tatsächlich eine Ausfuhr unter Umgehung des UNO-Embargos vorgenommen hat“. Nach den Hinweisen der westlichen Geheimdienste sei offenbar die irakische Seite an deutsche Unternehmen herangetreten, sagte Stavenhagen.
Nach Angaben von Stavenhagen sind von den sieben Fällen vier „von minderer Bedeutung“. Den anderen drei unter Verdacht stehenden Firmen käme eine „wichtigere Bedeutung“ zu. Stavenhagen machte darauf aufmerksam, daß auch schon der Versuch einer Lieferung strafbar sei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen