Baker und Asis bleiben hart Saudis deuten Lösung an

■ Auch einen Tag vor den Gesprächen zwischen US-Außenminister Baker und seinem irakischen Kollegen Asis beharren beide Seiten auf ihren Positionen/ Saudi-Arabiens König signalisiert arabische Lösung

Bonn/Baghdad (taz) — Einen Tag vor dem Treffen zwischen US-Außenminister Baker und seinem irakischen Gegenspieler Tarik Asis in Genf haben gestern beide bekräftigt, daß sie mit harten Positionen in das Gespräch gehen werden. Asis sagte in einem Interview der US-amerikanischen Fernsehgesellschaft CBS, daß der Irak in einer „Atmosphäre der Drohung“ nicht handeln werde. Er glaube nicht, daß es vor dem 15. Januar, dem Ablauf des UN-Ultimatums, eine Veränderung geben werde. Baker, der aus London und Paris kam, sprach in Bonn mit Außenminister Genscher und Bundeskanzler Kohl. Er erklärte, an den UNO-Resolutionen, die den völligen Rückzug Iraks aus Kuwait fordern, sowie an dem Ultimatum sei nicht zu rütteln. Baker sagte nach seinen Gesprächen in Bonn, daß er friedliche Lösungen suche, „vorausgesetzt, daß es kein Zurückweichen von der UN-Resolution gibt“. In dieser Haltung wurde er nicht nur von den europäischen Alliierten, sondern auch durch eine gemeinsame Erklärung Ägyptens, Syriens und Saudi-Arabiens unterstützt, die von den drei arabischen Gegnern des Irak nach zweitägigen Gesprächen veröffentlicht wurde.

Der saudische König Fahd forderte im Lauf einer Inspektion seiner Truppen Saddam Hussein auf, „die Katastrophe eines Krieges“ zu vermeiden. Er verpflichtete sich allerdings, eine Regelung des territorialen Konflikts zwischen dem Irak und Kuwait zu unterstützen, wenn die irakischen Truppen sich zurückzögen. Beide Staaten sollten sich dann untereinander über alle Streitpunkte einigen, Saudi-Arabien werde das Resultat billigen.

Damit deutete er an, daß es doch noch eine diplomatische Lösung geben könnte, die auf der einen Seite die Souveränität Kuwaits wiederherstellt, auf der anderen Seite aber auch die Interessen des Irak respektiert. SEITEN 2, 3 UND 9