piwik no script img

Irak will „strategische Beziehungen“ zum Iran aufbauen

Bagdad/Teheran (afp) — Der stellvertretende Präsident des irakischen Revolutionskommandorates, Essat Ibrahim, hat erklärt, sein Land wolle „strategische Beziehungen“ zum Iran aufbauen. Er war am Dienstag mit einer hochrangigen Delegation zu einem dreitägigen Besuch in Teheran eingetroffen.

Wie die amtliche irakische Nachrichtenagentur 'Ina‘ meldet, hat Ibrahim bei den ersten Gesprächen betont, Bagdad hoffe, der Besuch lege „im Interesse beider Völker und der Sicherheit in der Region ein solides Fundament der Beziehungen“. Das Verhältnis zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern bezeichnete er den Angaben zufolge als „Schlüssel für die Lösung aller Probleme am Golf und im Nahen Osten“.

ereits am Nachmittag hatte der iranische Außenminister Ali Akbar Welajati angekündigt, daß die letzten noch in Kriegszeiten besetzten Gebiete auf beiden Seiten der Grenze bis Mittwoch mittag vollständig geräumt werden sollten. Die Truppen beider Staaten sollen hinter die gemeinsame Vorkriegsgrenze zurückgezogen werden. Am Abend war die irakische Delegation vom iranischen Vize-Präsidenten, Hassan Habibi, und dem für Justiz zuständigen Vizepräsidenten, Ayatollah Mohadscherani, empfangen worden. Bei dem Besuch sollen die „UN-Resolution 598 über den irakisch-iranischen Krieg, die Vertiefung der bilateralen Beziehungen und die jüngsten Positionen des Irak in der Golfkrise“ besprochen werden, berichtete Radio Teheran.

In einer Presseerklärung unterstrich Habibi, die iranischen Behörden setzten den Friedensprozeß mit dem Irak fort und wünschten eine Lösung der zwischen den beiden Staaten bestehenden Probleme. Ibrahim betonte, die Vereinigten Staaten versuchten, das Treffen zwischen US- Außenminister James Baker und seinem irakischen Kollegen Tarik Asis in Genf „auszubeuten, um zu beweisen, daß ihre Position richtig sei“, sagte der irakische Politiker. Ibrahim ist der höchste irakische Politiker, der dem Iran seit der Annäherung zwischen den beiden Ländern im August besucht hat.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen