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Einreise für Juden aus der UdSSR begrüßt

Berlin (taz) — Mit „Befriedigung“ hat der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, den Beschluß der Ministerpräsidentenkonferenz zur Kenntnis genommen, wonach die Einreise weiterer jüdischer Immigranten weder gestoppt noch kontingentiert werden soll. „Wir registrieren mit Genugtuung, daß das Reizwort Quote vom Tisch ist und daß die Konsulate in der Sowjetunion durch das Auswärtige Amt angewiesen werden, die Ausreiseanträge in der Reihenfolge des zeitlichen Eingangs zu bearbeiten“, sagte Galinski. Im übrigen hofft Galinski, daß die Länder den einstimmig gefaßten Beschluß jetzt ernst nehmen und daß ausreichend Eingliederungskurse und Wohnungen angeboten werden. „Es geht nicht an, daß Berlin weiter die Hauptlast trägt“, sagte Galinski. Von den rund 3.800 seit Mai in Deutschland angekommenen Juden aus der Sowjetunion leben über 1.600 im Berlin, der größte Teil von ihnen in Durchgangsheimen. Im übrigen erhofft sich Galinski, daß der „Medienrummel um die paar tausend Menschen“ endlich aufhört. Ein Ergebnis dieser Publicity sei, daß ihm täglich bis zu sechs antisemitische Briefe auf den Tisch flatterten, die ihn aufgrund seines Engagements für die von Antisemitismus in der Sowjetunion Bedrohten beschimpften. Er fühle sich durch den Inhalt dieser Briefe „an die schlimmsten Zeiten“ erinnert, sagte er zur taz. Einen dieser Briefe habe er jetzt dem Generalbundesstaatsanwalt zugeleitet. aku

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