: Aufruf zur Befehlsverweigerung
■ Christen: Deutsche Soldaten sollen sich der Verlegung in die Türkei widersetzen
Frankfurt/Main (epd) — Führende Vertreter der vier großen christlichen Friedensorganisationen in Deutschland haben die Bundeswehrsoldaten, die wegen der Golfkrise in die Türkei verlegt werden, zur Befehlsverweigerung aufgerufen. Ein Golfkrieg würde Hunderttausende Menschenleben fordern und damit ein Vielfaches an Opfern der bisherigen irakischen Gewaltpolitik kosten, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.
Die Wiederherstellung völkerrechtlich geordneter Zustände in der Golfregion dürfte allein auf der Grundlage einer internationalen Achtung des Iraks und durch Sanktionen erfolgen, wird in der Erklärung betont. Im Rahmen einer internationalen Nahost-Konferenz müßten berechtigte Interessen auch des Iraks berücksichtigt werden. Keinesfalls dürften deutsche wie andere Soldaten jetzt für die verfehlte westliche Politik gegenüber dem Irak und seine Belieferung mit Waffen und Material zur chemischen Kriegsführung einstehen.
Unterzeichnet wurde die Erklärung von den Vorsitzenden der katholischen Friedensorganisation Pax Christi, Karlheinz Koppe, und des »Versöhnungsbundes«, Konrad Lübbert, sowie von den Geschäftsführern der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, Ulrich Frey, und der Aktion „Ohne Rüstung leben“, Paul Russmann.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen