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Mehr Krebs durch Röntgen

Berlin (taz) — In der alten Bundesrepublik habe Ärzte zuviel geröntgt. Andererseits sind nach einem Bericht des Berliner Strahlentelex die Spätfolgen der Strahlenbelastung beim Röntgen katastrophal: 13.000 Krebstote jährlich allein in den alten Bundesländern.

Zu diesem Ergebnis kam die Bremer Physikerin Ingrid Schmitz-Feuerhake. Schmitz-Feuerhake argumentiert, daß die Krebssterblichkeit durch Niedrigstrahlung, die in der Bevölkerung von Hiroshima und Nagasaki zu beobachten sei, auch im bundesdeutschen Umwelt- und Arbeitsschutz gelte. Da in Japan sogar die Kontrollgruppe der Krebsstudien durch die Bombenabwürfe einer höheren Belastung ausgesetzt gewesen sei, habe sie noch etwas höhere Werte als in den japanischen Studien angesetzt. Nach ihren Untersuchungen müsse mit etwa 13.000 Krebstoten im Jahr als Spätfolge von Röntgenuntersuchungen gerechnet werden, so Schmitz-Feuerhake. Tatsächlich ist die Strahlenbelastung durch Röntgenaufnahmen in den alten Bundesländern weit höher als im Nachbarland Holland. Jede zehnte Röntgenaufnahme wandert nach einem Bericht der Ärztezeitung in den Papierkorb und ein Drittel aller Röntgengeräte wird mit zu hohen Strahlendosen betrieben.

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