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Mißhandelte Landschaft

■ Umweltverbände gegen Atomstromtrasse nach Thüringen

Berlin (taz) — In einem offenen Brief an den thüringischen Ministerpräsidenten Josef Duchac haben 25 Verbände und Bürgerinitiativen gegen die geplante 380-KV- Starkstromtrasse von Hessen nach Thüringen protestiert. Über die Trasse will Deutschlands größter Atomstromer, die PreußenElektra, ab 1992 Strom nach Thüringen liefern.

Die Gegner des Projekts, unter ihnen der BUND-Landesverband Thüringen, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz und Robin Wood (Göttingen) kritisieren vor allem die Natur- und Landschaftszerstörung durch die geplanten 95 Meter hohen Strommasten und die 100 Meter breite Schneise durch den Thüringer Wald. Strommasten, die doppelt so hoch wie Kirchtürme seien, mißhandelten die Landschaft und gefährdeten den Lebensraum von Störchen, Kranichen und Reihern. Die Trassengegner verlangen unabhängige Untersuchungen über die Notwendigkeit der Trasse und ein Planfeststellungsverfahren für die Trasse mit entsprechender Bürgerbeteiligung.

Ende 1990 lag der Stromverbrauch in den fünf neuen Bundesländern um 25 Prozent unter dem Vorjahr. Die PreußenElektra, die achtzig Prozent ihres Stroms in Atomkraftwerken erzeugt, hält ihre Planungen dennoch für gerechtfertigt. Langfristig müsse, so eine Sprecherin der Firma, die Versorgung in den fünf neuen Bundesländern auch dann gesichert sein, wenn die alten Kraftwerke nachgerüstet werden. ten

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