US-Airbase blockiert

Frankfurt (taz) — Rund 10.000 Menschen aus der ganzen Bundesrepublik haben sich gestern mittag in Frankfurt vor dem Haupttor der US- Airbase Rhein-Main versammelt. „Keine Frau, kein Mann, keinen Pfennig für Staat und Krieg“, riefen die DemonstrantInnen als sie von Zeppelinheim aus vor die Auffahrt des Militärflughafens zogen und die Autobahnauffahrt blockierten.

Am Nachmittag teilten sowohl die Veranstalter, das „Aktionsbündnis gegen den Golfkrieg“, als auch die Pressestelle der Polizei mit, daß die Aktion bis zum Nachmittag „ausgesprochen friedlich“ verlaufen sei. Die US-Army hatte schon vorher angekündigt, daß sie an diesem Tag auf die Ein- und Ausfahrt von Militärfahrzeugen verzichten wolle.

Augenzeugenberichten zufolge hat die Polizei, die mit Wasserwerfern, Hubschraubern und Gasgewehren präsent war, keine Gelegenheit ausgelassen, um zu provozieren. Die Blockade wurde von einem breiten Bündnis zwischen zahlreichen Organisationen getragen. Zu ihm gehören unter anderen Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende, medico international, die Graswurzelrevolution, der Bundesvorstand der Grünen ebenso wie der Palästinensische Studentenverein und irakische Kurden. Ein Sprecher der Initiative, die weitere Aktionen plant, sagte: „Für den Massenmord am Golf wird es kein ruhiges Hinterland geben.“ Eine Amerikanerin berichtete, daß ihr Freund, ein amerikanischer GI, mit Militärgewalt aus seiner Kaserne im Hunsrück an den Golf verschleppt worden sei.