: Die schöne Naive und der Tanzbär
Was den Deutschen einmal die junge Romy Schneider („ihre Sissy“), war den Amerikanern Audrey Hepburn: „Ein süßer Fratz“ mit kindlichem Lächeln, zarter Figur und einer herzzerreißenden Naivität, die bei ihren Filmpartnern vor allem väterliche Gefühle weckte. Dementsprechend wurde sie vor allem auf Rollen festgelegt, bei denen ein weltgewandter starker Mann sie ins Leben einweist. Da sie zudem über ein entzückend helles Stimmchen verfügte, wurde sie besonders gern in Hollywood-Musicals eingesetzt. Nach ihrem Welterfolg als „My fair Lady“, in dem Rex Harrison ihr als ungebildetem Blumenmädchen aristokratischen Benimm beibringt, hier nun Stanley Donens Variante auf das sattsam bekannte Thema.
Der Regisseur von „Singin' in the rain“ machte aus Audrey eine graumäusige Buchhändlerin, die zufällig als neues Fotomodell für eine amerikanische Zeitschrift entdeckt wird und sich in den Fotografen verliebt. Den Fotografen spielt Fred Astaire, auch so ein unausstehlicher Publikumsliebling. Und weil der besonders aufs Singen und Steptanzen abbonniert ist, versteht sich, daß in dem Musical mehr getanzt als fotografiert wird.
Ein süßer Fratz (Funny Face) 20.35 Uhr, DFF-Länderkette Foto: DFF
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