: Meinung eines Unmaßgeblichen
doch leider auch Betroffenen dieser sogenannten kritischen Situation zwischen Krieg und Frieden.
Die Nationen der Welt, in der UNO vereinigt, glauben — warum eigentlich und warum gerade in diesem Falle? — der sogenannten Gerechtigkeit dienen zu müssen, indem sie einen ihnen lästig gewordenen Aggressor, einen Nichtmitspielenden, das internationale Spiel Störenden, den Garaus zu machen versuchen, mit Recht und Unrecht operierend, die sie in Vergangenheit und Gegenwart, darüber zu entscheiden nur als Machtbefugnis anerkannt.
Wer die Macht hat, hat recht. War es nicht immer so? Und auf einmal sollte es anders sein? Was geht uns Kuwait an, gehen uns im Öl und Geld schwimmende Emire und Scheichs an, wenn wir im eigenen Hause uns sehr viel näherliegendes Unrecht erkennen, erdulden?
Krieg oder Frieden? Und wenn einer sagt, Krieg und Millionen müssen dran glauben, dann stimmt doch etwas nicht. Die Welt wird von einer Kleinzahl Egoisten regiert, von Millionen und Abermillionen Dummköpfen aber akzeptiert — und immer wieder erstaunlicherweise — bis in den Tod. Die Geschäftemacher überlebten bisher immer.
Immer. Was man Hussein — dem viel Gescheiteren, diplomatisch Geschickteren — vorwirft, hat man das sich selbst nicht im Übermaße vorzuwerfen?
Blut für Öl? Das Gesicht verlieren? Ja, hat man es denn noch? Hat man es denn je gehabt? Und bloß um das Gesicht, das man nicht einmal hat, nicht zu verlieren, sollen Millionen sterben? Für Bush und Genossen, Reagan und so weiter immer weiter.
Kein Krieg wegen Kuwait, aber immer Krieg gegen die Dummheit, gegen die aber leider kein Kraut, kein noch so schweres Geschütz gewachsen.
Recht oder Unrecht, das Leben ist doch wichtiger. Und anderer Interessen wegen millionenfach zu sterben? Die Kuwaitis sind unter uns. Günter Ballhausen,
Frankfurt am Main
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