piwik no script img

Prace-betr.: Ein Ultimatum mit vielen Fragezeichen

Ein Ultimatum mit vielen Fragezeichen

Das Problem des irakischen Präsidenten besteht darin — wie vor kurzem USA-Außenminister J. Baker erklärte — daß er nicht einschätzen kann, wo wirklich die Grenze für ihn liegt. Das betrifft sowohl die Ergebnisse eines bewaffneten Konflikts als auch dessen Folgen für die arabische Gemeinschaft. Der Irak verläßt sich wahrscheinlich darauf, daß er als Mitglied der „arabischen Familie“ nicht verstoßen würde — wie es bisher üblich war — egal, was er auch tun würde. Außerdem würde ihm alles in dem Fall verziehen werden, wenn er Israel vernichten würde. Diplomaten kennen diese Kalkulation sehr gut. Da sich Saddam Hussein aber zu hundert Prozent auf diesen „Schutzschild“ verläßt, ist es gleichzeitig auch seine schwache Stelle. Es könnte ihm nämlich passieren, daß er durch eine Aktion der Verbündeten früher hinweggefegt würde, bevor sich die Mitglieder der uneinigen „arabischen Familie“ über das weitere Vorgehen geeinigt haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen