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Washington will Kommandanten der FMLN in die USA entführen

Washington (wps) — Das US-Außenministerium will führende Kommandanten der salvadorianischen FMLN-Guerilla wegen des Todes zweier amerikanischer Piloten in El Salvador vor Gericht bringen. Wie am Montag in Washington gemeldet wurde, wird angestrebt, den FMLN- Militärführer Joaquin Villalobos in den USA anzuklagen. Am 1. Januar waren zwei amerikanische Piloten nach dem Abschuß eines US-Militärhubschraubers in El Salvador ums Leben gekommen. Sowohl das FBI wie auch die FMLN selbst untersuchen den Zwischenfall.

FBI-Offiziere geben zu, daß FMLN-Kommandanten nichts mit dem Tod der Piloten zu tun haben, sondern daß höchstens einfache Guerillakämpfer verantwortlich sind. Ein Sprecher des US-Außenministeriums erklärte, man wolle mit einer Anklage gegen Villalobos unter dem Antiterrorgesetz der USA der Befreiungsfront einen „psychologischen Schlag“ versetzen.

Zwischen den USA und El Salvador besteht kein Auslieferungsabkommen. Villalobos, so die Überlegungen in Washington, müßte daher auf einer Auslandsreise, beispielsweise in Mexiko, gekidnappt und in die USA verschleppt werden. „Villalobos reist die ganze Zeit außerhalb El Salvadors herum“, sagte ein Sprecher. „Wenn er wüßte, daß er unter Anklage stünde und wie Noriega aufgegriffen werden könnte, könnte dies schwer auf ihm lasten.“

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