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■ Abschrift eines Briefes an Papst Johannes Paul den II., Rom Vatikanstadt, Italien

Abschrift eines Briefes an

Papst Johannes Paul den II.,

Rom Vatikanstadt, Italien

Im Namen vieler Mütter, Großmütter, Kinder und Männer guten Willens und für Gottes wunderschöne irdische Schöpfung bitte ich um HILFE gegen den drohenden furchtbaren Krieg, durch den kein angebliches Kriegsziel erreicht werden kann, sondern nur Zerstörung, durch den unsere schon so schlimm angeschlagene Erde noch mehr zerstört werden wird und eine nicht abzuschätzende Anzahl unschuldiger, unbeteiligter Kinder sterben und leiden wird, nicht nur im Kampfgebiet, sondern auf der ganzen Erde.

Sollen unsere Erde und unsere Kinder herhalten zur „Strafe“ für Saddam Hussein, der — als Soldat — seinen Tod sowieso mit einkalkuliert?

Treten Sie auf gegen diese überdimensionale Sünde, die von heuchlerischen oder blinden Mächtigen mit beliebig benannten Rechtsgründen verbrämt wird, obwohl sie selbst in der Vergangenheit die Gründe gelegt haben, auf denen dieses drohende Unheil wachsen konnte.

BITTE! Setzen Sie IHRE EIGENE PERSON ein für die Abwehr dieser — für manche, die noch keinen Krieg erlebt und wohl auch keine Phantasie haben — unvorstellbaren Katastrophe. Ihre Person, die von so vielen, auch den Soldaten, geliebt und geachtet wird. Gehen Sie an die Nahtstelle des irrsinngen Geschehens, legen Sie dort Ihr eindeutiges Veto ein: leibhaftig, sichtbar, unüberhörbar!

Nur irgendwann, an irgendeiner Stelle, in den Medien gebrachte — oder nicht gebrachte — Worte wirken heute unter so vielen anderen Worten nicht mehr; dort gehen sie unter zwischen den vielen, vielen Eindrücken. M.Elisabeth Schirmacher, Jahrgang 1915,

Frankfurt am Main

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