: „Bürgertelefon“ im Golfkrieg
■ Bayerns Gefühl für die totale Sicherheit
München (taz) — Zwar werden seit Tagen im bayerischen Innenministerium in Sondersitzungen Sicherheitsfragen gewälzt. Wie jedoch den bayerischen Bürgern trotz allem bei Ausbruch des Golfkriegs ein Gefühl der Sicherheit vorgegaukelt werden kann, darüber machten sich die verschiedenen Ministerien bereits am 16. Oktober vergangenen Jahres Gedanken. Ein „Bürgertelefon“ soll auf Gemeinde- oder Landkreisebene eingerichtet werden. „Damit sich der Bürger mit Fragen, die er auf dem Herzen hat, direkt an die Sicherheitsbehörden wenden kann“, erklärte der Sprecher des Bayerischen Innenministeriums, Axel Barthel. Vor allem, so stellt sich der Sprecher vor, soll sich der Bürger bei eventuellen Bombendrohungen und Terroranschlägen erkundigen können, wie „ernst“ das zu nehmen sei. „Wenn es etwa eine Bombendrohung gegen das Landratsamt XY oder eine andere öffentliche Einrichtung gibt, kann er nachfragen: Stimmt das oder nicht, und wie soll ich mich verhalten?“, so der Sprecher des Innenministeriums. Alle Vorkehrungen zur Einrichtung dieses Telefons seien bereits getroffen. Die jeweiligen Telefonnummern sollen über die Presse bekanntgegeben werden. Gestern sah man im Innenministerium jedoch noch keine Veranlassung, diese Einrichtung zu installieren. lui
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