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Angst ist ein Signal

■ Der Deutsche Journalistinnenbund zur Golfkrise

Noch nie wurde eine internationale Krise so öffentlich verhandelt wie die am Golf. Von Tag zu Tag und Stunde um Stunde wächst die Spannung und mit ihr die Angst der Menschen.

Wir Journalistinnen appellieren an alle Kollegen und Kolleginnen, dieser Angst und der tiefen Friedenssehnsucht der Menschen mehr Raum zu geben als allen Kriegsspekulationen und militärischen Lageberichten.

Angst ist ein Signal, das uns sagt: So geht es nicht weiter.

Es sollte auch in unserem Beruf ein Signal sein. Journalistinnen und Journalisten dürfen ihre Aufgabe nicht darin sehen, internationale Spannungen in die privaten Haushalte zu tragen, auf daß die Menschen sie dort einzeln aushalten. Wir wissen, wie das ist, sitzen ja selbst hilflos wie die übrigen Zuschauer vorm Fernseher, bleiben allein mit der Furcht vor dem Krieg und seinen ökologischen Folgen.

Der Deutsche Journalistinnenbund forder deshalb:

—den Krieg nicht nur aus der Perspektive der Militärs zu beschreiben,

—sich der Blockbildung zu widersetzen,

—im Interesse des Friedens immer auch mit dem Kopf des anderen zu zu denken

—zum Mund der Stummen und der Opfer zu werden,

—und insbesondere jetzt, zum Ablauf des Ultimatums, weder durch die Auswahl der Berichte noch durch Sprache den Eindruck zu vermitteln, der Krieg sei nun abwendbar, vielleicht sogar folgerichtig. [...]

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