: Neues Bonner Kabinett vereidigt
■ Zwölf alte und fünf neue MinisterInnen schworen gestern „so wahr mir Gott helfe“ aufs Grundgesetz
Bonn (dpa/ap) — Mit der Ernennung und Vereidigung der 19 MinisterInnen hat gestern die Amtszeit des vierten Kabinetts von Bundeskanzler Helmut Kohl begonnen. Im Plenarsaal des Bundestages leisteten die MinisterInnen den in Artikel 56 der Verfassung vorgeschriebenen Eid, ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, Schaden von ihm zu wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes zu wahren und zu verteidigen, ihre Pflichten gewissenhaft zu erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber jedermann zu üben. Zwölf Mitglieder des neuen Teams hatten bereits im alten Kabinett Ministerämter bekleidet.
Die Kabinettsliste, auf der zum ersten Mal vier Frauen stehen, wurde den Abgeordneten von der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth offiziell bekanntgegeben.
Danach setzt sich die neue Regierung zusammen aus den Ministern Rudolf Seiters (besondere Aufgaben, Chef des Kanzleramtes), Hans- Dietrich Genscher (Auswärtiges Amt), Wolfgang Schäuble (Innen), Klaus Kinkel (Justiz), Theo Waigel (Finanzen), Jürgen Möllemann (Wirtschaft), Ignaz Kiechle (Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Norbert Blüm (Arbeit und Sozialordnung), Gerhard Stoltenberg (Verteidigung), Hannelore Rönsch (Familie und Senioren), Angela Merkel (Frauen und Jugend), Gerda Hasselfeldt (Gesundheit), Günther Krause (Verkehr), Klaus Töpfer (Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Christian Schwarz-Schilling (Post und Telekommunikation), Irmgard Adam-Schwätzer (Raumordnung, Bauwesen und Städtebau), Heinz Riesenhuber (Forschung und Technologie), Rainer Ortleb (Bildung und Wissenschaft) und Carl-Dieter Spranger (Wirtschaftliche Zusammenarbeit).
Vor dem Hintergrund befürchteter Demonstrationen und Anschläge war das Regierungsviertel am Freitag unter strengen Polizeischutz gestellt worden.
Vor allem sollten Demonstrationen verhindert werden, wie es sie Anfang der Woche vor der Regierungserklärung von Kohl zur Golfkrise gegeben hatte.
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