: Hunderttausende demonstrieren für eine politische Lösung
■ Die Friedensbewegung ist weiter weltweit aktiv/ Auch in Berlin finden heute wieder Antikriegsaktionen statt
Überall in der Welt gingen gestern die Menschen wieder auf die Straße, um gegen den Krieg am Golf zu protestieren. In der US- Hauptstadt Washington trafen sich weit über 10.000 vor dem Weißen Haus zur bislang größten Kundgebung für den Frieden. Auch in australischen Städten demonstrierten mehrere 10.000 für eine politische Lösung der Krise. In der Bundesrepublik waren erneut über 100.000 aktiv gegen den Krieg und zogen damit Kritik von Bundesverteidigungsminister Stoltenberg und CSU-General Huber auf sich. Dezentrale Aktionen gab es in Berlin. So zog sich eine Blutspur vom US-Hauptquartier zur Irakischen Botschaft, DemonstrantInnen belagerten den Flughafen Tempelhof, im Osten kam es wieder zu Mahnwachen.SEITEN 4 UND 8
Heute mobilisiert die Antikriegsbewegung für folgende Aktionen: Um 12 Uhr findet auf dem Breitscheidplatz unter dem Motto „Alle Kinder dieser Welt müssen in Frieden leben“ eine Kinderdemo statt. Zur Blockade des Bundeswehrkommandos Ost in Strausberg rufen heute Friedens- und Menschenrechtsorganisationen sowie Demokratie Jetzt und Bündnis 90/Grüne auf. Treffpunkt 14.30 Uhr S-Bahnhof Strausberg. Die Aktion richtet sich dagegen, daß die „neue gesamtdeutsche Armee im Golfkrieg aktiv wird“. Die Frauenprojekte treffen sich um 15 Uhr in der Schokofabrik in der Mariannenstraße 6 in Kreuzberg. Zur gleichen Zeit soll mit einer Blockade am Ernst-Reuter-Platz der Verkehr lahmgelegt werden. Die Friedenskoordination hält um 18.30 Uhr im Schöneberger „Palast“ an der Pallas- Ecke Potsdamer Straße ein Treffen ab, auf dem besprochen werden soll, wie es in den kommenden Tagen weitergeht. Täglich — und somit auch heute — werden um 10 Uhr am US-Headquarter am U-Bahnhof Clayallee, um 16 Uhr am Brandenburger Tor, um 17 Uhr auf dem Alexanderplatz und vor der Außenstelle der Sowjetischen Botschaft Unter den Linden und um 17.30 Uhr am Breitscheidplatz Friedensmahnwachen abgehalten. Am Leopoldplatz wird wieder um 17 Uhr getrommelt.
Informationen bei „Tacheles“, Tel.: 2826185 (Ost); Friedenskoordination, Tel.: 8326801 (West); Kampagne gegen Wehrpflicht, Tel.: 8621331 (West); Asta FU, Tel.: 8314008 (West) und der taz, Tel.: 2513083 (West).
Wer über seine Ängste wegen des Kriegs reden will, kann heute zwischen 14 und 18 Uhr die taz unter (West) 2590-2235 oder -2207 anrufen. Am Telefon: die Psychologin A. Faas und der Arzt M. Macpherson
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