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Nippon versorgt die Kriegskasse der USA

Tokio (taz) — Der langerwartete Geldbriefträger ließ nicht auf sich warten. Bereits am Sonntag traf der japanische Finanzminister Ryutaro Hashimoto in den USA ein, um Präsident George Bush sein bisher größtes Kriegsgeschenk zu überbringen. Voraussichtlich acht Milliarden Dollar, Geld genug, um vielleicht eine Woche gegen den Irak einen Angriff zu führen — so viel wollte der Tokioter Gesandte für die US-Sonderkasse der Aktion „Wüstensturm“ versprechen. Das gaben japanische Regierungsbeamte am Wochenende bekannt. Die Tokioter Regierung zeichnet damit den bisher höchsten Milliardenscheck, der jemals vom Ausland an das Pentagon ausgestellt wurde. Nippon unterstreicht damit seine Bedeutung als reichster Kriegsverbündeter der USA. Bisher hat sich die japanische Regierung für eine Unterstützungssumme von zwei Milliarden Dollar an die Alliiertentruppen verbürgt, davon jedoch bis zum 1. Januar nur 400 Millionen Dollar überwiesen. Darüber hinaus bemühte sich Tokio, zugesagte Hilfsgelder nachträglich in Kredite umzuwandeln, insbesondere was eine weitere Unterstützungssumme von zwei Milliarden Dollar an die arabischen Verbündeten der USA betrifft. Dann jedoch zeigte sich die japanische Regierung vergangene Woche großmütig bereit, 38 Millionen Dollar für die geplanten Einrichtungen der UN-Katastrophenhilfsorganisation in Jordanien zu übernehmen. Schließlich folgte nun am Wochenende die neue Zahlungszusage. Die japanische Regierung geht nach Zeitungsberichten nunmehr davon aus, etwa zwanzig Prozent der Kriegskosten im Golf zu übernehmen. Steuererhöhungen sind bereits geplant.

Von Ryutaro Hashimoto wird in den Vereinigten Staaten weiterhin erwartet, daß er auf dem bereits gestern in New York begonnenen G7-Treffen der Finanzminister sein Versprechen abgibt, die japanischen Zinssätze in absehbarer Zeit zu senken. Niedrige Zinssätze in Nippon begünstigen den Kreditfluß von Japan in die USA und erleichtern der US-Regierung die Schuldenaufnahme für den Krieg. Sie beleben jedoch in Japan Inflation und Bodenspekulation, was innenpolitisch bereits für Unmut sorgt. Steuererhöhungen sorgten in den vergangenen Jahren für Wahlniederlagen Georg Blume

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