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Auf beiden Seiten wurden Gefangene gemacht

Erstmals sind am Wochenende auch irakische Menschen in Militärrapports aufgetaucht: „POWs“(Prisoner of War) — Kriegsgefangene. Bei einem Feuergefecht im Norden des Golfes nahmen Einheiten der USA nach eigenen Angaben zwölf irakische Soldaten gefangen. Irakische Einheiten, die von Ölbohrinseln Flugzeuge der alliierten Armeen beschossen hätten, seien angegriffen und „ausgeschaltet“ worden, hieß es in einer Mitteilung der US-Armee. Angaben über gefallene Irake wurden an dieser Stelle nicht gemacht. US- Oberbefehlshaber Schwarzkopf sprach gestern bereits von 22 gefangenen Irakern.

Das irakische Fernsehen soll nach einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur 'Irna‘ in der Nacht zum Sonntag zwei Männer gezeigt haben, bei denen es sich um abgeschossene US-Piloten handeln soll. Die beiden Männer seien mit verbundenen Augen durch die Straßen Bagdads geführt worden. Das irakische Fernsehen habe die Vorführung weiterer Kriegsgefangener angekündigt. Nach Angaben der US-Armee werden derzeit neun Besatzungsmitglieder vermißt. Auch Piloten anderer alliierter Truppen sollen sich in irakischer Hand befinden. Im Irak wurde eine Belohnung von bis zu 30.000 Dollar für jeden gefangenen Piloten der Gegner ausgesetzt.

Beim ersten diplomatischen Kontakt zwischen dem Irak und den USA seit Kriegsausbruch wurde dem irakischen Geschäftsträger in Washington ein Schreiben übergeben, das an die Genfer Konventionen und die Vereinbarungen über den Umgang mit Kriegsgefangenen erinnert. Der Irak gehört zu den Unterzeichnern.

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