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Ringnotizen

■ Neues aus dem Umland: Brandenburg

Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe hat schwere Kritik am Golfkrieg geübt. »Mit den Verhaltensmustern vom Golf und von Wilna wäre unsere Veränderung nicht gelungen.« Die Menschheit sei um Jahrzehnte zurückgeworfen, sagte Stolpe. »Die alten Verhaltensmuster, das Auge-um-Auge und Zahn-um-Zahn, die Rechthaberei auf Tod und Leben, gelten weiter«, meinte Stolpe. Drohgebärden würden zu Lebensfragen. Das schlechte Beispiel am Golf habe schon in seiner Vorphase in Litauen abgefärbt.

Der Justizminister von Brandenburg, Hans Otto Bräutigam, befürchtet, daß Abwanderung und Resignation nicht mehr aufzuhalten und sozial zu verantworten sind, wenn die Einkommen und der Lebensstandard der Menschen der fünf neuen Länder in den nächsten beiden Jahren nicht auf etwa 80 Prozent des Westniveaus stiegen. »Diese Anpassung ist selbst dann unverzichtbar, wenn die Wirtschaftsdaten noch nicht stimmen sollten«, erklärte der ehemalige Leiter der Ständigen Vertretung Bonns in Ost-Berlin.

Die Alternative Liste des Berliner Bezirks Reinickendorf protestiert gegen die geplante Ansiedlung eines Einkaufszentrums im Kreis Oranienburg. Entgegen der Forderung des Wirtschaftssenators sei das Vorhaben nicht in ein regionales Gesamtkonzept eingefügt worden. Das Bezirksamt teilt die Auffassung der AL, daß das Vorhaben auf der grünen Wiese am Autobahnzubringer Tegel/Heiligensee »negative Auswirkungen in Reinickendorf und Oranienburg« haben werde.

Das im Aufbau befindliche Gasturbinenwerk im Landkreis Bernau leitete bis vor kurzem ölhaltiges Abwasser über eine 500 Meter lange Rohrleitung in ein ehemaliges Rieselbecken. Mitarbeiter des Naturschutzamtes Hohenschönhausen stellten dies bei einem Kontrollgang durch das Flächennaturdenkmal »Falkenberger Rieselfelder« fest und untersagten sofort jede weitere Verschmutzung. Für den Bau der Abwasserleitung lag keine gesetzliche Baugenehmigung vor. lada/dpa

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