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Bombensicher: Iraks Führung abgetaucht

■ 'Jane's Weekly‘ berichtet über Bunkersystem unter Bagdad

London (afp/adn) — Die britische Militärzeitschrift 'Jane's Defence Weekly‘ hat die irakische Armeeführung ausfindig gemacht: größtenteils nämlich in unterirdischen Bunkern, die in den achtziger Jahren von europäischen Firmen konstruiert worden sind. Dem Bericht zufolge verfügt der Irak über ein ganzes Netz unterirdischer Einrichtungen, die mit Kommandozentralen, medizinischen Einrichtungen und Küchen ausgestattet sind.

'Jane's‘ berichtet, die irakische Führung habe 1984 den Bau von unterirdischen Bunkern begonnen, die auch vor Angriffen mit Atomwaffen und chemischen Kampfstoffen schützen sollen. In und um Bagdad seien drei riesige Bunker gebaut worden, in denen die Armeeführung sechs Monate lang ausharren könne. Eine dieser Befestigungen soll sich in der Nähe des Präsidentenpalastes im Norden Bagdads in 90 Metern Tiefe befinden.

Auch in der Nähe des Armeehauptquartiers im Süden der Hauptstadt gibt es laut 'Jane's‘ einen Bunker. Dieser sei zwar bei den Bombenangriffen der Multinationalen Streitkräfte beschädigt worden, allerdings nur in den höhergelegenen Teilen. Allerdings seien die Kommunikationsstrukturen zerstört und so kaum noch Kontakte zwischen den einzelnen unterirdischen Anlagen möglich. Saddam Hussein habe fast ausschließlich auf europäische Ingenieure und Techniker zurückgegriffen.

Einer der deutschen Konstrukteure, Georg Niedermeier aus Augsburg, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuter‘, ein bereits 1981 abgeschlossenes 100-Millionen- Mark-Projekt sei dermaßen geheim gewesen, daß die Bauleute sämtliche Unterlagen in Bagdad lassen mußten. Die Innenausstattung hatte das in München ansässige Mittelstandsunternehmen „Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk“ übernommen.

Auch die irakische Luftwaffe scheint in etwa 300 halbunterirdischen Anlagen vor den Angriffen der alliierten Luftstreitkräfte so gut wie sicher zu sein. Sie haben ein Dach aus einer Stahlplatte, die mit einer Betondecke verstärkt ist. Darüber liegt eine dicke Sandschicht. Die gepanzerten Türen sind 60 Zentimeter dick. Unter ihnen befindet sich ein Wassergraben, um Brandbomben abzuwehren. 'Jane's‘ geht davon aus, daß die Zerstörung der Bunker nur mit 900-Kilogramm-Bomben mit einem Durchbruchsystem für gepanzerte Anlagen möglich ist. Die hochgesicherten Bunker könnten wahrscheinlich am ehesten mit Raketen oder lasergesteuerten Bomben zerstört werden.

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