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Immer mehr Reservisten verweigern

■ Oldenburger Zivildienstleistende streiken, Bremer Streik abgebrochen

50 der rund 300 Oldenburger Zivildienstleistenden sind gestern in einen zweitägigen Warnstreik getreten. Für den Fall, daß deutsche Soldaten direkt in den Golf- Krieg eingreifen, kündigen sie einen unbefristeten Streik an. Denn „spätestens dann unterstützen wir mit sozialen Dienstleistungen das grausame Morden auf dem Kriegsschauplatz“, so ihre Begründung.

In Bremen ging unterdessen der Aufruf zum unbefristeten Zivi-Streik ins Leere. Nur sechs ZDLer begannen tatsächlich nach Kriegsausbruch mit ihrem angekündigten Streik. Inzwischen haben auch sie resigniert oder sind aus Angst vor den harten Sanktionen (bis zu drei Jahre Knast) an die Arbeit zurückgekehrt. Auch Zivi-Kollegen, die die Arbeit der Streikenden mitübernehmen mußten, hatten sich beschwert.

Unterdessen nehmen die Verweigerungen von Wehrdienstleistenden, Soldaten und Reservisten sehr stark zu. Rund 100 Beratungsgespräche führt allein die Bremer Zentralstelle für den Schutz der Kriegsdienstverweigerer jeden Tag — fast alle Anrufer wollen aus der Bundeswehr heraus. Völlig überlastet ist auch der einzige Bremer Anerkennungsausschuß für Kriegsdienstverweigerer — und das, obwohl er bereits seit Oktober im wesentlichen ohne mündliche „Verhandlung“ entscheidet. Soldaten oder Reservisten, die einen KDV- Antrag gestellt haben, dürfen nur noch zum „waffenlosen Dienst“ als Sanitäter oder in der Verwaltung eingesetzt werden. Ase

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