: Im Westend fallen über 100 pilzkranke Bäume
Charlottenburg. Im Westend werden in den nächsten Tagen vermutlich über hundert Bäume gekappt oder gefällt. Wie Bezirksstadtrat Claus Dyckhoff auf Anfrage bestätigte, seien die Allee-Bäume so stark an einem Pilz erkrankt, daß Umsturzgefahr drohe. Die zum Teil jahrezehntealten Kastanien, Ulmen und Eschen seien früher schon mal gegen Krankheiten behandelt worden, »aber bei den damaligen Schnitten wurden Fehler gemacht«, so der Baustadtrat. Unter den Versiegelungen (Anstriche der behandelten »Wunden«) habe sich der Pilz oft sogar noch besser weiterentwickeln können. Das Bauamt würde zum Teil nicht nur erkrankte einzelne Bäume, sondern auch die benachbarten fällen, um den Allee-Charakter zu erhalten. Eine Mischung aus jungen und alten Kastanien würde diesen Charakter stören. Albrecht Schwarz, Bezirksverordneter der AL im Westend, protestiert gegen das massenweise Fällen. Bei den Bäumen, die bisher gefällt worden sind, »habe ich Zweifel bekommen, ob die wirklich hätten abgehackt werden müssen«. Das Angst vor Umstürzen sei übertrieben. Das Gartenbauamt hätte trotz der Stürme im letzten Jahr über keinen einzigen umgestürzten Baum berichten können, so Schwarz. Die Bäume, die gefällt werden sollen, seien nicht genau genug untersucht worden, weil eine dafür nötige »Kernbohrung« zu teuer gewesen sei. diak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen