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Sturzfestival in Saalbach-Hinterglemm

■ Kristian Ghedina gewann die Kombinationsabfahrt bei den 31. Alpinen Skiweltmeisterschaften in Österreich

Berlin (taz/dpa) — Hartgesotten ist er schon, der bundesdeutsche Abfahrtstrainer Martin Osswald. Gerade mal eine Woche nach dem tödlichen Sturz des Österreichers Gernot Reinstadler auf der Lauberhornabfahrt in Wengen schreckte er nicht davor zurück, seinen Läufern bei der Skiweltmeisterschaft in Saalbach- Hinterglemm vorzuwerfen, daß die „letzte Risikobereitschaft“ gefehlt habe. In Wengen war Osswald als Kurssetzer der Strecke, auf der Reinstadler stürzte, selbst in die Kritik geraten, doch eine Kommission des Weltskiverbandes sprach ihn von jeder Schuld frei und erkannte auf „höhere Gewalt“.

In Saalbach, wo am Sonntag der Schweizer Franz Heinzer die Spezialabfahrt gewonnen hatte, waren die deutschen Abfahrer nicht auf die vordersten Plätze gekommen. Berni Huber wurde 12., Hannes Zehentner 13., Martin Fiala 18., Markus Wasmeier und Hansjörg Tauscher 24. „Wäre das ein Weltcuprennen gewesen“, meinte Osswald, „dann wäre das zu verschmerzen. Aber bei der WM tut ein solches Ergebnis ein bißchen weh.“

Nach seiner Meinung war der Knackpunkt nicht Wengen, sondern Kitzbühel, wo die Mannschaftsleitung den Rennläufern geraten hatte, auf der berüchtigten „Streif“ vorsichtig zu fahren, um heil zur WM zu kommen. Berni Huber sieht die Sache ähnlich, setzt die Akzente allerdings deutlich anders als sein Coach: „Das in Kitzbühel war ein Sturzfestival. Da habe ich wieder gesehen, wie mit den Fahrern umgegangen wird. Das hat einen Knacks gegeben. Dann ist auch noch die schlimme Sache in Wengen geschehen.“

Ein Sturzfestival war auch die Kombinationsabfahrt gestern bei der WM. Die Strecke war für viele Fahrer, die eher den Slalom bevorzugen, zu schwierig und zu schnell, der Brite Ronald Duncan mußte mit einer Fleischwunde im Gesäß per Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert werden. Vor rund 3.000 Zuschauern gewannen drei Abfahrtsspezialisten, es siegte der Italiener Kristian Ghedina vor dem Schweizer William Besse und dem Norweger Jan-Einar Thorsen. Hans-Jörg Tauscher wurde Sechster, meinte aber: „Für mich sehe ich keine Chance in der Kombination.“

Die besten Aussichten, sich am Mittwoch beim Slalom die Kombinationsgoldmedaille zu holen, hat der für Luxemburg startende Marc Girardelli, der auf den 13. Rang kam. Als Hauptkonkurrenten werden der Schweizer Paul Accola (19.) sowie die Österreicher Günter Mader (11.), Hubert Strolz (27.) und der frischgebakkene Super-G-Weltmeister Stefan Eberharter (9.) betrachtet. Matti

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