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Der Scheherazade-Nachrichtendienst

■ Nelsa Curbelo aus Ecuador will Aufruf bei der UNO-Menschenrechtskommission einbringen/ Aufruf in arabischer Zeitung erschienen/ Internationaler Frauenfriedenskongreß in Nürnberg

Berlin (taz) — Es steht nun fest: Nelsa Curbelo aus Ecuador, die Generalkoordinatorin der in zehn lateinamerikanischen Ländern vertretenen Menschenrechtsorganisation „Dienst für Frieden und Freiheit“ (SERPAJ), wird den Scheherazade-Aufruf in die Tagung der UNO-Menschenrechtskommission einbringen.

Ab 6. Februar wird sie in Genf anwesend sein. Zudem, so schreibt sie in einem Telefax, wird ab 15. Februar in Uruguay eine Volksabstimmung gegen den Krieg beginnen.

SERPAJ war im Dezember 1989 maßgeblich am Plebiszit gegen die Amnestie von Verantwortlichen der uruguayischen Militärdiktatur beteiligt und verfügt insofern über wertvolle Erfahrungen bei einer solchen Kampagne.

„So wie es eine Frist für den Golfkrieg gegeben hat“, schreibt Nelsa Curbelo, „glauben wir, daß wir ein ebensolches Recht haben, dem Frieden eine Frist zu setzen. Deswegen schlagen wir das Datum des 15. Februars auch für ein Plebiszit in Argentinien vor.“

Von Rashida Enneifer, Journalistin in Tunis, erreicht uns die Nachricht, daß der Scheherazade-Aufruf dort bereits in einer arabischen Zeitung erschienen ist.

Sie selbst hat rund hundert Unterschriften in Tunesien gesammelt, die uns wegen schlechter Telefax-Verbindungen aber leider noch nicht erreicht haben.

Überaus tatkräftige Unterstützung — auf diesem Wege nochmals herzlichen Dank! — erhält Scheherazade auch vom Verein „Frauen in der einen Welt“ in Nürnberg.

Die Frauen dort haben sich spontan in „Scheherazade Nürnberg“ umbenannt und wollen ihren schon lange geplanten internationalen Frauenfriedenskongreß vom 4. bis 8. März in Nürnberg auch für unsere Idee nutzen.

Der Kongreß steht unter dem Motto „Versöhnung leben, Frieden machen, Frauenstrategien gegen Unterdrückung, Krieg und Rüstung“. Rund 60 Teilnehmerinnen aus der ganzen Welt — unter anderem aus Peru, Ecuador, Mosambik, den Philippinen, Irland, Zypern, Palästina, Israel, Südafrika, der Westsahara, Indien und Afghanistan — werden dort diskutieren.

Die Nürnberger Frauen bitten jedoch um Verständnis, daß die Anzahl der Teilnehmerinnen aus finanziellen Gründen und wegen der Übersichtlichkeit der Diskussion beschränkt bleiben muß.

Die Unterschriftenkampagne läuft weiter: Wir bitten weiterhin um internationale Verbreitung, um Unterstützung durch Prominente und um Zusendung von möglichst selbstgefertigten Unterschriftenlisten an die unter dem Aufruf stehende Adresse. Ute Scheub

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