: Mutterfreuden und Tochterstolz
■ Ulrike Maier (Österreich) verteidigte ihren Weltmeistertitel im Superriesenslalom Zu den Mißerfolgen der DSV-Läuferinnen kam zu allem Überfluß Verletzungspech hinzu
Berlin (taz) — Die Feier geht weiter. Die Österreicher haben sich zu ihrem Medaillenfestival nach Saalbach- Hinterglemm nur einige internationale Gäste eingeladen. Im Superriesenslalom der Damen überließen sie vor 10.000 Zuschauern am „Achterkogel“ der Konkurrenz gnädigerweise die Silberplakette.
Titelverteidigerin Ulrike Maier gewann nach einem Jahr „Babypause“ erneut die Goldmedaille im Super-G: „In einigen Jahren wird meine kleine Tochter sicher stolz auf mich sein“, freute sich die einzige Mutter im Weltcup-Zirkus. Sie siegte vor der Französin Carole Merle und ihrer österreichischen Landsfrau Anita Wachter. Das Alpenland jubelt über seine dritte Goldmedaille. So viele Siege hatte man vor zwei Jahren im US-amerikanischen Vail am Ende der Veranstaltung errungen. Und diesmal stehen noch vier Rennen aus. Die einzige traurige Österreicherin an diesem Tag ist Petra Kronberger. Der „Kronjuwel“ des Austria-Teams, die Abfahrts-Weltmeisterin, stürzte ins Ziel und verschenkte damit ihren Platz auf dem „Stockerl“, dem Siegerpodest.
Noch schlimmer erwischte es die Oberaudorferin Katrin Gutensohn. Bei einem Sprung im oberen Streckenteil stürzte sie schwer und mußte ins Krankenhaus geflogen werden. Beste deutsche Läuferin war Michaela Gerg (Lenggries) als Achte. Das ist ein Platz, der sich in das enttäuschende Abschneiden ihrer Mannschaftskameraden würdig einreiht. bossi
Ergebnis Super-G der Damen:
1. Maier (Österreich) 1:08,72; 2. Merle (Frankreich) 1:08,83; 3. Wachter (Österreich) 1:08,85; 4. Haas (Schweiz); 5. Bournissen (Schweiz); 6. Kronberger (Österreich); 8. Gerg; 13. Dedler; 20. Seizinger.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen