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Tischs Urlaubsrechnungen wurden „bezahlt wie üblich“

Berlin (taz) — „Planen Sie es bitte ein dort“, lautete die Anweisung von Harry Tisch an seine ehemalige Büroleiterin Doris Ackermann, wenn es um die Begleichung privater Urlaubsreisen ging. Und die gehorchte. „Die Rechnung kommt und wird bezahlt wie üblich“ — so berichtete die Zeugin Ackermann gestern im Prozeß gegen den ehemaligen Chef des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB vor dem Landgericht in Berlin-Moabit. Sie habe sich nicht getraut, den Anweisungen Tischs zu widersprechen, meinte die ehemalige FDGB- Funktionärin, denn die Befehle ihres Chefs, „das war praktisch wie ein Gesetz“. Schließlich, so die Zeugin, habe sie manchmal sogar geglaubt, daß die Selbstbedienung des Spitzenfunktionärs und seiner Familie auf Kosten des FDGB „gar nicht so unrechtmäßig sei“, denn Tisch sei schließlich auch Mitglied im Politbüro gewesen, und sie habe manchmal geglaubt, „in so hohen Funktionen, da darf man das“. Die Zeugin Ackermann äußerte sich gestern zu einem der Anklagepunkte gegen Tisch: Er soll seine zahlreichen Ferienaufenthalte und die seiner Freunde und Familie in Ferienheimen des FDGB nicht selbst bezahlt, sondern aus dem Repräsentationsfonds des Gewerkschaftsbundes bestritten haben. Vor der Zeugenvernehmung hatte das Gericht noch den Antrag der Verteidigung auf Aussetzung der Verhandlung zurückgewiesen. marke

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