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Ältestes deutsches AKW in Kahl wird weiter abgerissen

Berlin (taz/dpa) — Das bayerische Umweltministerium hat den weiteren Abriß des ältesten deutschen Atomkraftwerks Kahl genehmigt. Die Genehmigungsunterlagen liegen noch bis zum 8. Februar im Rathaus von Karlstein aus. Danach sollen in den nächsten fünf Jahren die verstrahlten Systeme im Reaktorgebäude des 30 Jahre alten Meilers abgebaut werden. Erst 1996, nach dem Abriß dieser Systeme, soll die Demontage des hochgradig verstrahlten Druckbehälters beginnen, erläuterte der Leiter des AKWs, Lothar Pachl. Diese müsse von der bayerischen Landesregierung gesondert genehmigt werden.

Das 15-Megawatt-Atomkraftwerk in Karlstein bei Aschaffenburg war 1985 nach 25jähriger Betriebsdauer abgeschaltet worden. Seitdem kosten die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen Jahr für Jahr 10 bis 15 Millionen Mark. Zusätzlich hatte die erste Phase des Abrisses nach Pachls Angaben bereits 50 Millionen Mark gekostet. Für die jetzt anlaufende zweite Phase rechnet er mit einer ähnlich hohen Summe. Die Demontage des Reaktorbehälters werde „noch teurer“ werden. Allerdings seien wegen der Unklarheiten über die Endlagerung dieses hochradioaktiven Mülls Schätzungen über die weiteren Kosten der Demontage nur schwer möglich. In der jetzt geplanten zweiten Abrißphase sollen die Anlageteile erst auf den Grad ihrer radioaktiven Verstrahlung hin untersucht und in „Abfallklassen“ eingeteilt werden. Stärker verstrahlte Teile würden eingeschmolzen und könnten für Atommüll-Transportbehälter wiederverwendet werden. ten

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