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Reprivatisierungsanträge in Thüringens Landwirtschaft

Erfurt — Rund 350 Anträge zur Förderung der Reprivatisierung in Ackerbau und Viehwirtschaft von Grundstückseigentümern liegen gegenwärtig dem Thüringer Landwirtschaftsministerium vor. Das sei eine verhältnismäßig geringe Anzahl, so Dr. Johannes Janetzkowski, kommissarischer Abteilungsleiter im Ministerium gegenüber 'adn‘. Die Ursache dafür sieht der Fachmann aus Hessen in den mit durchschnittlich fünf bis zehn Hektar zu kleinen Eigentumsflächen für eine Existenzgründung. Das Land reiche höchstens für einen Nebenerwerbsbetrieb, von denen es nahezu 500 in der Region gebe.

Die meisten Bauern aus fruchtbaren Thüringer Ackerbaugegenden würden deshalb Land zupachten wollen, um eine rentable Betriebsgröße von 100 bis 200 Hektar zu erzielen, informierte Janetzkowski. Die Reprivatisierung gehe nur schleppend voran, weil viele verschuldete LPG die Inventarbeiträge ihrer Mitglieder nicht auszahlen könnten, da Kreditverpflichtungen der Betriebe Vorrang hätten. Zudem werde mit der Förderung von privaten Existenzen von den Bauern ein Wiedereinrichtungsplan gefordert, der erst mit Bekanntwerden der Milch- und Zuckerrübenquoten Anfang April erstellt werden könne, erklärte der vom hessischen Landwirtschaftsministerium für Thüringen abgestellte Experte. Trotz der Förderung von Familienbetrieben mit Startgeldern von 23.500 Mark und einer Zinsverbilligung um fünf Prozent gegenüber den zur Zeit üblichen Sätzen für einen 300.000-Mark-Kredit sowie weiteren möglichen öffentlichen Darlehen würden noch relativ wenige von der privaten Bauernwirtschaft leben wollen. Über 70 landwirtschaftliche Familienbetriebe hätten bisher noch keinen Antrag auf Fördermittel gestellt, sagte Janetzkowski. Die rund 600 LPG und GPG in Thüringen seien von den Mitgliedern inzwischen größtenteils in eingetragene Genossenschaften umgewandelt worden. adn

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