: Absteige Interconti
■ Warum der Filmverleih Warner Bros. Berliner Obdachlose im Luxushotel wohnen lassen will
Berlin/München. Können einige Berliner Obdachlose bald im Interconti absteigen? Wenn sich der US- Filmverleih Warner Bros. und das Nobelhotel weiterhin in den Haaren liegen, wäre das der Fall. Hintergrund des Angebots: Angeblich lassen sich plötzlich zu Berlinale- Zeiten eine Handvoll Zimmer in einem Luxusschuppen nicht weitervermieten. Die Münchner Dependance des Filmverleihs hat präventiv an die 20 Zimmer in besagter Absteige reserviert. Nun läuft aber gar kein Film der Warner Bros. im Wettbewerb, und man wollte das Suitenkontingent, bis auf ein paar Zimmer, wieder stornieren. Das Interconti stellte sich daraufhin stur. »Wir haben bindende Verträge«, sagt Interconti-Sprecherin Tini Schütte. Warner Bros. müsse die Zimmer bezahlen, egal, ob sie genutzt werden oder nicht. Um dem Hotel eins auszuwischen und sicherlich auch als PR-Coup in eigener Sache verkündete der Filmverleih: Wenn man für die Zimmer werde zahlen müssen, wolle man fünfzehn Obdachlose einladen, im Interconti auf Kosten von Warner Bros. zu wohnen. »Wir meinen das ernst«, versicherte Warner Bros.- Sprecherin Ira Sattler zu dem plötzlichen Anfall von Humanität — aber nur, »wenn wir zahlen müssen«. Im Interconti ist man ob dieses Einfalls pikiert: »Ich kann doch anhand der Namenslisten von Warner Bros. gar nicht erkennen, wer ein Kameramann und wer ein Obdachloser ist«, meint Tini Schütte. Vielleicht sollten die Anwärter auf ein Zimmer sich schon mal bei Warner Bros. Film GmbH, Rosenheimer Straße 143b, 8000 München 80, Telefon: 089/ 4180090, vormerken lassen. nana
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