: De Klerk kippt Apartheidgesetze Bonn diskutiert Ende der Sanktionen
■ Machtmonopol der Weißen bleibt bestehen/ Streiks und Protestmärsche der Schwarzen
Berlin/Kapstadt (taz/dpa) — Die „Säulen der Apartheid“ sollen fallen, doch am Machtmonopol der Weißen in Südafrika wird vorerst nicht gerüttelt — so der Tenor der Rede Präsident de Klerks zur Eröffnung des südafrikanischen Parlaments. Abgeschafft werden die Trennung der Wohngebiete, das Verbot von Landbesitz für Schwarze sowie die Weiterführung rassisch getrennter Bevölkerungsregister. Die weiße Zusammensetzung des Parlaments bleibt. Eine verfassunggebende Versammlung lehnt de Klerk ab. Apartheidbefürworter sollen ein Recht auf „eigenes Gemeinschaftsleben“ behalten.
In Bonn begrüßten Sprecher von CDU/ CSU, FDP und SPD de Klerks Schritte. Ein Unionssprecher forderte das Ende der Sanktionen gegen Südafrika. Die Schwarzen aber sind skeptisch: landesweite Protestmärsche und Streiks. Erzbischof Tutu sagte: „Die gesetzlichen Hürden werden abgeschafft. Aber das System wird bleiben.“ SEITEN 9 UND 10
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen