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Mother's little helpers für Saddam

■ Ferndiagnosen über den Diktator: Mit Tabletten für den Krieg

Washington/Köln (afp/taz) — Mit Ferndiagosen über den Geisteszustand Saddam Husseins hat der propagandistische Schwachsinn im Golfkrieg einen neuen Höhepunkt erreicht. Der irakische Präsident, so will es der US-Oberbefehlshaber am Golf, General Norman Schwarzkopf, wissen, leidet unter Angstzuständen und wird von drei Ärzten mit Beruhigungsmitteln behandelt. In einem Interview mit dem Wochenmagazin 'US News and World Report‘ zeichnete Schwarzkopf ein psychologisches Porträt seines Gegners: „Seit er der Führer des Iraks geworden ist, hat Saddam Hussein gezeigt, daß er vollkommen gleichgültig ist gegenüber den Leiden, die seine Entscheidungen seinem Volk zufügen. Ich glaube, es liegt ein gewisser Grad von Fatalismus in jeder Aktion, die er unternimmt. Er betrachtet sich als Mann des Schicksals.“

Auch ein pensionierter deutscher General meldete sich am Wochenende zu Wort. Bundeswehr-Panzergenerals a.D. Gerd Schmückle glaubt, daß Saddam Hussein als „Märtyrer in die arabische Geschichte eingehen“ will. Der Ex-General bezeichnete Saddam als „menschenverachtend“.

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