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Arznei ist knapp

■ Friedenscamper kehrten aus dem Irak zurück

Frankfurt (ap/taz) — Zwei Tage vor Ablauf des UNO-Ultimatums gegen Kuwait war der 57jährige Gerhard Bartenbach in den Irak gereist, um sich mit anderen Freiwilligen in einem internationalen Friedenscamp zwischen die Fronten der Heere zu stellen. Doch die irakischen Behörden zwangen die Friedenscamper Ende Januar zur Ausreise und fuhren sie mit Bussen nach Jordanien.

Den Journalisten im Frankfurter Airport Center beschrieben sie nach ihrer Rückkehr die Situation in Bagdad. „Es ist eine chirurgische Art der Kriegführung, die gezielt die Infrastruktur zerstört“, berichtet Bartenbach. Die anderen bestätigen das. Sie hätten keine Flächenbombardements gesehen, die Anzahl der zivilen Zerstörungen sei gering. Dennoch, so schätzen sie, habe es in Bagdad in den ersten zwei Kriegswochen mehrere hundert Tote und ebensoviele Verletzte gegeben. Da auch Elektrizitäts- und Wasserwerke getroffen wurden, müßten Krankenhäuser mit Notstrom und gefiltertem Flußwasser arbeiten. Ausgerechnet Medikamente seien knapp. Kaum noch erschwinglich in Bagdad seien Lebensmittel. Schlangen würden sich vor den Bäckereien bilden, es fehle an Milch und Eiern. Die Iraker seien ihm nicht fanatisiert erschienen, sagt der Bitburger Arzt Detlef Enge-Bastien. Sie seien zwar kriegsmüde, hätten jedoch Erfahrung mit dem Kriegsalltag. Daß „das mit Kuwait nicht ganz in Ordnung gewesen sein mag“, sehen sie heute auch, aber sie seien „entschlossen, nicht vor den USA im Sand zu kriechen“.

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