Engelen-Kefer gegen kommerzielle private Arbeitsvermittler in der EG

Trier (dpa) — Gegen die in Großbritannien und Frankreich bereits praktizierte „gewinnorientierte private Arbeitsvermittlung“ auf dem EG- Binnenmarkt ab 1993 hat sich die Vizepräsidentin der Bundesanstalt für Arbeit, Ursula Engelen-Kefer, ausgesprochen. Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes sagte am Samstag abend bei einer Tagung des Bundes Junger Unternehmer (BJU) in Trier, Gewerbsmäßige Arbeitsvermittler forderten nicht nur hohe Provisionen, sondern hätten aus Gewinnstreben auch ein Interesse am Bruch bestehender Arbeitsverhältnisse.

Der BJU-Bundesvorsitzende Jürgen Kölsch unterstützte demgegenüber die Forderung nach privaten Arbeitsvermittlern und begründete dies mit der Unzufriedenheit über die Qualität der Arbeitsämter. „Gerade uns mittelständischen Unternehmen würde eine solche Dienstleistung entgegenkommen“, so Kölsch.

Auf ihrer Hauptausschußsitzung am Wochenende hatten die rund 100 Jungunternehmer die Forderung der Gewerkschaft nach europaweiten, einheitlichen Tarifverträgen kritisiert. Unterschiedliche Produktivität bedinge auch unterschiedliche Bezahlung, hieß es. Frau Engelen-Kefer setzte sich für EG-Normen bei Nacht- und Schichtarbeit, Wochenendarbeit und Maschinenlaufzeiten ein. „Ohne gerechte soziale Spielregeln ist der Binnenmarkt für die Arbeitnehmer nicht akzeptabel.“