: Unterstützung Fahnenflüchtiger: Staatsanwaltschaft ermittelt
Tübingen (dpa) — Wegen Verdachts der Beihilfe zur Fahnenflucht von US-Soldaten hat die Staatsanwaltschaft Tübingen Ermittlungen gegen den Förderkreis „Absent Soldiers“ und den Rhetoriker Walter Jens aufgenommen.
Der Leiter der Staatsanwaltschaft, Lutz Hackemann, bestätigte am Montag, daß aufgrund von Veröffentlichungen ermittelt wird, betonte aber, es lägen noch keine eigenen Erkenntnisse vor. Auch werde die Anzeige eines Anwalts wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung geprüft. Da Fahnenflucht generell mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werde, sei die sich daran orientierende Beihilfe „kein unbedeutendes Delikt“.
Bei Kriegsausbruch hatte sich der Tübinger Förderkreis gebildet, um flüchtige US-Soldaten und ihre Aufnahmefamilien zu unterstützen. Walter Jens publizierte vergangene Woche in der örtlichen Lokalzeitung, ein US-Gefreitenpaar zwei Wochen bei sich versteckt gehalten zu haben.
Der vom Aktionskomitee „Kein Krieg am Golf“ initiierte Förderkreis leugnete jede Kenntnis über flüchtige Soldaten.
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