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Iran ergreift politische Initiative im Golfkrieg

■ Präsident Rafsandschani will mit beiden Seiten sprechen, um „das Leben von Moslems“ zu retten/ US-Regierung reagiert ablehnend, Perez positiv

Teheran / Washington (afp/dpa) — Trotz einer ersten eher ablehnenden Reaktion aus Washington setzte Irans Präsident Rafsandschani gestern seine Bemühungen um eine Verhandlungslösung im Golfkrieg weiter fort. Rafsandschani erklärte, er habe Saddam Hussein eine Idee übermittelt, die Grundlage für einen neuen Friedensplan sein könnte. Er bot sich gleichzeitig als Vermittler auch gegenüber Washington an. Überraschend war am Sonntag abend der kuwaitische Außenminister Al Sabah aus seinem Exil in Saudi- Arabien in Teheran eingetroffen und hatte sich im Anschluß sehr positiv über die iranische Rolle geäußert. Laut iranischer Nachrichtenagentur 'Irna‘ soll jetzt auch ein Treffen mit dem saudischen Außenminister vorbereitet werden. Unterdessen äußerte sich der Sprecher US-Präsident Bushs, Fitzwater, eher ablehnend: „Wir sind in einem militärischen Konflikt zur Vertreibung des Iraks aus Kuwait engagiert. Darauf konzentrieren wir uns, und wir rechnen nicht damit, daß sich das ändert.“ UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar begrüßte die Initiative Teherans: „Iran ist in einer guten Position, ein Ergebnis zu produzieren, das diesen Krieg zu einem Ende bringt.“ SEITE 4

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