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Halbierter Tunesientourismus

Tunis (dpa) — Von allen Bereichen der gerade genesenden tunesischen Wirtschaft hat der Golfkrieg erwartungsgemäß den Tourismus am härtesten getroffen. Er beschäftigt zehn Prozent der Arbeitskräfte. Drei Millionen TouristInnen brachten dem Land jährlich bis zu einer Milliarde Dollar in die Kassen. Die EuropäerInnen, die etwa die Hälfte der Urlauber ausmachen, verließen das Land als erste. Luftbrücken wurden eingerichtet. Zuerst gingen die Skandinavier, dann die Belgier, gefolgt von Franzosen und Luxemburgern. Nur wenige Europäer, davon viele Deutsche, verfielen nicht in Panik. Nach Angaben des Tourismusministeriums wird im ersten Vierteljahr 1991 ein Rückgang zwischen 60 und 70 Prozent beim Umsatz erwartet. Selbst wenn der Krieg in den nächsten Wochen zu Ende gehen sollte, rechnen die Experten für das 2. Quartal mit Einbußen um die Hälfte der üblichen Erlöse. Der versiegende Touristenstrom hatte zuerst Auswirkungen auf den Flugverkehr. 80 Linien- und Charterflüge wurden annulliert, die Zahl der Passagiere ging um 25 Prozent zurück. Die Gesellschaft Tunis-Air vermutet, die Zahl der Fluggäste im Februar werde nur noch 90- statt 120.000 betragen.

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