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Konsequenzen-betr.: Rücktritt der Regierung Kohl

betr.: Rücktritt der Regierung Kohl

[...] Da reden sich die Grünen im Verein mit der Friedensbewegung seit Jahren den Mund fusselig, um den Rüstungsexport in Länder wie den Irak zu verhindern, werden aber von der Regierungskoalition schlichtweg ignoriert. Und jetzt, da Firmen wie Siemens und Mercedes- Benz möglicherweise wirklich Mitschuldige an einem Völkermord geworden sind, wie es einige Demonstranten behaupten, werden von den sogenannten „Konservativen“ die sich direkt in Opposition befindenden Seiten derart miteinander vermischt, daß nicht mehr viel zu der Behauptung fehlt, Petra Kelly hätte persönlich Saddam Hussein mit Giftgas versorgt. [...]

Diese Diffamierungstaktik hat ohne Zweifel ihren Sinn, und der liegt nicht nur darin, die Deutschen zum Mitmachen bei diesem Krieg zu bewegen. Wenn Genscher bei seinem Besuch in Israel von „tiefer Scham“ spricht, hat er natürlich recht. [...] Aber diese „tiefe Scham“ muß, damit sie nicht zur bloßen Heuchelei gerät, ja irgendwelche Konsequenzen haben. Parteien, die sich (wenn auch auf noch so indirekte Weise) zu Mitschuldigen an einem Völkermord gemacht haben, die dafür gesorgt haben, daß Deutschland weltweit wieder mit einem Begriff wie „Gas“ in Zusammenhang gebracht wird, die Schuld daran haben, daß man sich wieder schämen muß, ein Deutscher zu sein, diese Parteien können unmöglich länger für dieses Land die Regierungsverantwortung übernehmen — denn solche Dinge haben mit Verantwortung nichts mehr zu tun.

Die Regierung Kohl hat 46 Jahre nach Hitler wieder eine unauslöschliche Schande über Deutschland gebracht. Ich fordere unter diesen Umständen ihren sofortigen geschlossenen Rücktritt. Arne Hoffmann, Heidenrod

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