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Nahverkehr (Ost) immer teurer

■ Der öffentliche Nahverkehr steht vor dem Zusammenbruch/ Erste Liniendienste schon eingestellt/ Neben den BVB-Tarifen sollen auch Westberliner Preise angehoben werden

Berlin. Billiger als die Benutzung von Bussen und Bahnen war in den neuen Bundesländern bisher nur die Fortbewegung zu Fuß. Für durchschnittlich 10 bis 20 Pfennig standen die hochsubventionierten öffentlichen Verkehrsmittel der ehemaligen DDR den Bürgern zur Verfügung. Doch die Betriebe stecken jetzt in einer tiefen Krise, die vor allem durch Preiserhöhungen überwunden werden soll, ergab eine Umfrage der 'dpa‘.

Der Kollaps einzelner Betriebe ist nicht ausgeschlossen, und mancherorts ist diese Vision schon Realität geworden. So mußten die Beeskower Verkehrsbetriebe in Brandenburg zu Beginn dieser Woche ihren Liniendienst einstellen. Die ÖTV-Vorsitzende Monika Wulf-Mathies appellierte an Bundesverkehrsminister Günter Krause (CDU), einen drohenden Zusammenbruch des Personennahverkehrs in den neuen Bundesländern zu verhindern.

Doch zunächst suchen die Betriebe ihr Heil in Preiserhöhungen um durchschnittlich 150 Prozent. Daß dabei dennoch Fahrpreise herauskommen, die im Vergleich zum Westen eher moderat sind, liegt nicht zuletzt an der jahrzehntelangen künstlichen Preisstabilität.

Noch offen ist die Preisentwicklung in Berlin, wo bisher auf engstem Raum zwei gänzlich verschiedene Tarifsysteme gelten. Während im Westen der Stadt 2,70 Mark für den Einzelfahrschein gezahlt werden müssen, reichen im Osten noch 20 Pfennig für eine Fahrt. Doch dabei soll es nicht bleiben. Eine Erhöhung der Fahrpreise im Osten auf 60 Pfennig ohne Umsteigeberechtigung oder aber auf eine Mark mit einer solchen Berechtigung ist ebenso im Gespräch wie eine Anhebung des Westtarifs auf drei Mark. Entscheidungen hat der neue Senat aus CDU und SPD noch nicht getroffen. dpa

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