piwik no script img

Kein Mann von der Stange

■ Stabhochsprung-König Sergej Bubka sprang Weltrekord

Berlin (taz) — Sergej Bubka wird alt, so hoffte die Konkurrenz nach dem schlechten Abschneiden des Stabhochsprung-Weltrekordlers bei den Europameisterschaften in Split. Läppische 5,80 Meter waren damals zu hoch für den 27jährigen Sportstudenten aus Donezk in der Sowjetunion, der seit Jahren keinen internationalen Titel an sich vorüberziehen ließ.

Doch souverän, selbstbewußt und überlegen wie Bubka nun mal ist, ließ er sich durch die Niederlage nur zu neuen Taten anspornen. Bei den sowjetischen Hallenmeisterschaften in Wolgograd meldete sich der Ausnahmeathlet zurück. Und zwar derart, daß die Nachdrängenden ihre Hoffnungen gleich wieder begraben können: Mit 6,08 verbesserte der temperamentvolle Russe mit dem energischen Kinn seinen eigenen Weltrekord um drei Zentimeter. „Ich habe keine Konkurrenz“, orakelte er schon 1989, sehr zum Ärger seines ambitionierten Hauptkonkurrenten und Landsmanns Rodio Gataulin, dem Europameister von 1990.

Ein bißchen vom Glanz des alten und neuen Weltmeister fällt ab April auf Berlin: Sergej, sein ebenfalls Stabhochspringender Bruder Wassili sowie Trainer Jewgeni Wolobujew wechseln zum OSC Berlin. OSC-Vorsitzender Rudi Thiele, der mit Sergej den ersten Menschen, der über sechs Meter sprang, an die Spree holte, präsentiert seinen bestes Stück bereits am 1. März beim internationalen Springermeeting in Berlin.

Auch die dreifache Sprint-Europameisterin Katrin Krabbe ist in Berlin zu sehen: Am kommenden Mittwoch laufen die schnellsten und teuersten Frauen-Beine Europas bei der „Olympischen Nacht“ im Ostteil der Stadt. Zu einem Freundschaftspreis, wie der Veranstalter versichert. Rasend schnell ist die 21jährige schon zu Beginn der Hallensaison: Beim Internationalen Sportfest in Bordeaux fegte die Frau aus Neubrandenburg in 7,15 Sekunden über die 60-Meter-Distanz und ließ die Zweite, Lilian Allen aus Kuba, deutlich hinter sich. Auch Heike Drechsler aus Jena gewann: Ein Satz über 6,94 Metern bescherte ihr den Sieg im Weitsprung. miß

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen