: “Laßt das nicht machen“
■ SPD-Kommission kritisiert führende Genossen
Nach einer kurzen Phase des Entsetzens nach Kriegsausbruch sind der Bremer Senat und auch die SPD-Landespartei auf Tauchstation gegangen. In den offiziellen Verlautbarungen findet der Golfkrieg nicht mehr statt. In einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen will der Senat nicht einmal mitteilen, wie hoch die Kriegsgewinne der Landesregierung mit der Verschiffung von Kriegsmaterialien über Bremens Häfen sind. „Da die Hafenbetriebsgesellschaft grundsätzlich keine Auskünfte über Erlöse aus bestimmten Güterumschlägen erteilt, vermag der Senat hierzu nicht Auskunft zu geben“, heißt es in der von Bürgermeister Klaus Wedemeier unterzeichneten Antwort.
Mit dieser Politik wollen sich einige SPD-Mitglieder nicht mehr einverstanden erklären. In einem Brief an alle Parteimitglieder fordert die Friedenskommission im Unterbezirk Bremen- Ost: „Verweigert den Kriegsdienst in jedweder Form.“ Verweigerungsvorschläge der Kommission, in der unter anderem der ehemalige UB-Vorsitzende Armin Stolle mitarbeitet: Erstens der Dienst an der Waffe, zweitens die Produktion militärischer Güter und drittens der Rüstungs- und Waffentransport über bremische Häfen.
Und an die Adresse ihrer führenden Funktionsträger: „Wir wollen es nicht zulassen, daß — wie so oft — führende Funktionsträger Parteitagsbeschlüsse mißachten.“ Ihr Appell an die Genossinen und Genossen: „Laßt das nicht mehr mit Euch machen.“ hbk
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen