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Bundeswehrpanzer blockiert

Göttingen (taz) — Mit einer Barrikade und Sitzblockaden haben KriegsgegnerInnen am Montag morgen in Göttingen einen Konvoi von zehn Bundeswehrpanzern und mehreren Begleitfahrzeugen fast eine Stunde lang blockiert. Der Konvoi kam aus der Göttinger Zieten-Kaserne und war auf dem Weg zum Güterbahnhof, wo die Fahrzeuge zum Transport in ein Manövergebiet auf Waggons verladen werden sollten.

Gegen 6.15 Uhr versperrten zwei quergestellte PKWs und eine Barriere aus Müllcontainern der Kolonne den Weg. Als die Polizei die Kettenfahrzeuge durch ein Wohngebiet umleitete, stellten sich die rund 120 DemonstrantInnen auf die Fahrbahn. Mit Sprechchören wurden die Panzerbesatzungen zu Kriegsdienstverweigerung, Desertion und Sabotage aufgerufen. Nach der zweiten Aufforderung der Polizei, die Straße zu räumen, fuhren die vorderen Panzer ohne Vorwarnung auf die Menge zu. Mehrere Menschen konnten sich nur durch rasche Sprünge auf die Seite in Sicherheit bringen. Ein Polizeisprecher mochte nicht ausschließen, daß einzelne Panzerfahrer „überreagiert“ haben könnten.

Die BlockiererInnen vom „FreundInnenkreis Im Morgengrauen Manöver versauen“ wollten sich mit ihrer Aktion „gezielt und nicht nur symbolisch“ gegen die Unterstützungsleistungen und die Beteiligung der Bundesrepublik am Golfkrieg wenden. Je deutlicher sich der Kriegseintritt Deutschlands abzeichne, so die Gruppe in einer Presseerklärung, desto mehr müsse sich der Widerstand „hin zu ernsthafteren, direkten Eingriffen“ entwickeln. rp

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