Bahrein ruft um Hilfe gegen die Ölkatastrophe im Golf

Manama (ap) — Die Regierung von Bahrein hat sich am Montag mit dem dramatischen Appell an befreundete Staaten gewandt, dem Emirat im Kampf gegen die langsam näherrückende Ölpest im Persischen Golf beizustehen. Informationsminister Tarik el-Moajed sagte in Manama, die Zeit arbeite gegen Bahrein. Der Staat sei klein, habe Abwehrmittel nur beschränkt zur Verfügung und sei allein kaum in der Lage, seine Küste vor dem näherkommenden Ölteppich und damit einer riesigen Katastrophe zu schützen. Moajed sagte, seine Regierung rechne auf Hilfe mit schwimmenden Barrieren gegen das Öl und auf den Beistand von Experten mit dem Ziel, den Schaden für die Küstengewässer so gering wie möglich zu halten. Das Ausland habe Bahrein Hilfe zugesagt. Für die Experten ist es zur Zeit schwer vorherzusagen, wann das Öl an welche Stellen der Golfküste schwappt. In den vergangenen Tagen hatte der Wind das Vordringen des Ölteppichs aus kuwaitischen Gewässern gebremst. Das hatte den saudiarabischen Behörden eine Atempause bei den fieberhaften Bemühungen verschafft, lebenswichtige Meerwasser-Entsalzungsanlagen gegen die Ölpest zu wappnen. Die Vereinigten Emirate haben damit begonnen, ihre Entsalzungsanlagen gegen die Ölpest mit schwimmenden Barrieren zu schützen. Außerdem lassen sie derzeit diese Anlagen auf Hochtouren laufen, um ihre Wasservorräte zu vergrößern. In etwa einem Monat kann der Ölteppich die Vereinigten Emirate erreichen. Gestern sind nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums weitere 30 Tonnen Ölbekämpfungsgerät aus Beständen des Bundes und der Küstenländer auf den Weg geschickt worden.