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Barbie-Zeugin tot

■ Alice Vansteenberghe hatte Gestapo-Chef identifiziert

Lyon (afp) — Die französische Widerstandskämpferin Alice Vansteenberghe, die 1944 von dem damaligen Lyoner Gestapo-Chef Klaus Barbie verhört und gefoltert wurde und 1987 eine der Hauptbelastungszeugen in dem Prozeß gegen den Kriegsverbrecher war, ist am vergangenen Wochenende im Alter von 82 Jahren gestorben. Die Ärztin hatte sich 1941 der Widerstandsorganisation Francs Tireurs angeschlossen. Nach ihrer Verhaftung 1944 in Lyon wurde sie mehrmals von Barbie gefoltert. Dabei erlitt sie schwerste Wirbelverletzungen und war ihr ganzes späteres Leben auf Krücken und den Rollstuhl angewiesen. Als erste identifizierte Alice Vansteenberghe den ehemaligen Gestapo-Chef nach dessen Verhaftung zweifelsfrei anhand einer Verwachsung an einem Ohr. Mit 78 Jahren sagte sie als eine Hauptbelastungszeugin gegen Barbie in Lyon aus. In knappen, aber bewegenden Worten schilderte sie die völlige Veränderung ihres Lebens durch die Folter: „Ich wurde zur Jammergestalt. Die Freude an meinem Körper, die ich noch am Morgen meines Verhaftungstags empfand, habe ich nie mehr erlebt.“

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