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Berliner Einladungen an Kinder aus Israel

Berlin. In der größten israelischen Tageszeitung 'Ha'aretz‘ erscheint seit zwei Tagen eine Anzeige unter dem Titel »Atempause«. In dieser Anzeige werden Mütter mit Kleinkindern aus den Krisengebieten eingeladen nach Berlin zu kommen — um hier Atem zu schöpfen vor den irakischen Bomben und der ständigen Angst vor Gas und Gift. Die Unterkunft und Verplegung bei deutschen und jüdischen Familien sei gesichert, heißt es, die Flugkosten können übernommen werden.

Eingeladen werden die bedrohten Menschen von der Internationalen Liga für Menschenrechte. Initiiert wurde diese Aktion von einigen Frauen, die zum Teil selbst Familien in Israel haben. »Es ist unglaublich grausam«, sagt Mitorganisatorin Alisa Fuss, Vizepräsidentin der Menschenrechtsorganisation, »bei Bombenalarm kleine Kinder in abgedichtete Räume zu führen und ihnen Gasmasken überzustülpen.« Bei Kindern mit Atemschwierigkeiten sei dies besonders schlimm, sagt sie. Um diesen Kindern und ihren Müttern zu helfen, haben sie in Unterkünfte gesucht und Geld gesammelt.

Die Reaktion der Berliner ist »überwältigend«, berichtet Alisa Fuss. Mehr als hundert Zimmer seien der Liga für Menschenrechte gemeldet worden, gar einige leerstehende Wohnungen. Auf dem Spendenkonto hätten sich inzwischen über 11.000 Mark angesammelt. Wie viele Familien in Israel die Berliner Gastfreundschaft annehmen werden, weiß sie noch nicht, auf die Zeitungsanzeige gemeldet hätte sich erst eine Mutter mit Kindern. »Wichtig ist«, sagt sie, »daß wir diese Reisemöglichkeit nach Berlin in Israel überhaupt anbieten können.« Auch an die Jüdische Gemeinde Berlin, berichtet Berth Hertz von der Zentralen Wohlfahrtsstelle, seien viele Einladungen für israelische Kinder gegangen. aku

Unterbringungsmöglichkeiten an Tel.: 3669990 oder 3334713. Spenden (Spendenbescheinigung möglich) an: Internationale Liga für Menschenrechte, Kennwort »Kinder aus Israel«, Postgiro-Bln. 3024107 oder Bank für Gemeinwirtschaft 1004558300 (BLZ 10010111).

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