piwik no script img

Die schrecklichen Kinder

Neun Monate, nachdem ein kleines englisches Dorf unter mysteriösen Umständen in vorübergehende Bewußtlosigkeit versunken ist, werden gleichzeitig zwölf Kinder geboren. Alle gleichen sich wie Geschwister und entwickeln sich außergewöhnlich schnell. Es sind superintelligente aber völlig emotionslose Wesen mit einem ausgeprägten Willen zum Bösen. Im Dorf wird's ziemlich ungemütlich. Der utopische Thriller Das Dorf der Verdammten, Südwest-3, 22.00 Uhr gilt inzwischen als Klassiker des phantastischen Horror- und Science-Fiction-Films. Vorlage war der Roman The Midwich Cuckoos des britischen SF-Autors John Wyndham. Er vereint die Mythen bekannter Kulturreligionen und utopisch-philosophische Idee. Wolf Rilla inszenierte den Film 1959. Er verzichtete auf große Effekte und technische Spielereien zugunsten einer dichten, atmosphärischen Schilderung. Die Bedrohung durch die Kinder als eine Art Voraustrupp außerirdischer Invasoren erscheint besonders unheimlich, weil sie unfaßbar ist; weil sie verunsichert, statt zu schockieren. Rilla hat diese Möglichkeiten des Stoffes durch eine betont unauffällige Inszenierung ausgespielt, in der der Alltag friedlicher Bürger behutsam, Stück für Stück zerstört wird.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen