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Nach Bunker-Bombardement: Bodenkrieg wird vorgezogen

■ Weltweite Empörung über Angriff auf Bagdader Zivilbevölkerung/ Spekulationen über schnellen Beginn des Bodenkampfes/ Aufschrei in arabischer Welt/ SPD spricht von Verletzung des Völkerrechts

Washington/Bagdad/Bonn (taz/ap/ dpa) — Trotz eines weltweiten Aufschreis über das Massaker an der Bagdader Zivilbevölkerung am Mittwoch hieß es auch gestern stereotyp wieder vom US-Oberkommando: Jagdflieger und B-52-Langstreckenbomber haben erneut Ziele im Irak und Kuwait angegriffen und ihre Bombenlast auf die vorab definierten „killing boxes“ abgeladen. Erste Zweifel an den Dauerbombardements wurden allerdings jetzt auch in Washington laut: Die Empörung über die getöteten Zivilisten könnten dazu führen, daß US-Präsident Bush gezwungen wird, den Befehl zum Beginn des Bodenkrieges früher als geplant zu geben. Als Indiz für eine solche Entscheidung werteten Journalisten die gestrige Verfügung der US-Regierung, die allen Bürgern, auch Journalisten und medizinischem Personal, die Einreise nach Kuwait und in den Irak verbietet. Nach Informationen aus britischen Militärkreisen in Riad steht der Bodenkrieg bereits unmittelbar bevor. Überlegungen in Richtung eines Waffenstillstandes wurden dagegen in den westlichen Hauptstädten der kriegführenden Nationen auch nach der „Tragödie“ (Londons Außenminister Hurd) nicht angestellt. Im Gegenteil, Frankreichs Außenminister sah in der gegenüber dem sowjetischen Sonderbotschafter Primakow geäußerten Gesprächsbereitschaft Saddam Husseins „nichts Neues“. Empörung dagegen in allen arabischen Ländern. „Warum ist arabisches Blut so billig für euch“, schrien Irakis West-Journalisten in Bagdad zu.

Aber auch SPD-Abgeordnete bezeichneten die Bombenangriffe als völkerrechtswidrig und als mit der westlichen Wertegemeinschaft unvereinbar. SEITEN 2 UND 3

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