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Umsonst das Leben lang gearbeitet

■ „Sanierung durch Kündigung“ heißt das Zauberwort, das Platz schaffen soll für das ostdeutsche Witschaftswunder. Die Betroffenen beginnen, den Kündigungsschutz des Kapitalismus zu ihrem Vorteil auszunutzen — weder Betriebe noch Belegschaftsvertretungen sind bisher firm in diesem bürgerlichen Recht, und so ist hier und da wenigstens die Abfindung aufzubessern. Bei den Kammern des Arbeitssgericht in Leipzig treffen die Klagen Waschkörbeweise ein. Kathrin Aehnlich beobachtete für „die andere Zeitung“ (Leipig) einen Tag lang den letzten verzweifelten Poker vor Gericht, bei dem für ein paar tausend Mark Entschädigung „im Namen des Volkes“ das gesamte Arbeitsleben entwertet wird.

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